Schulschach in Sambia, Juni 2023

von Uwe Schneider

Bildung ist ein Eckpfeiler unserer Gesellschaft.

Ohne Bildung gibt es keine Hoffnung für die Zukunft.

Wo Unwissenheit ist, gibt es Armut.

Deshalb haben meine Frau und ich besondere Anstrengungen unternommen, genügend Geld zu sammeln, um das Schulschachprojekt im Jahr 2023 starten zu können. Ich bin sehr dankbar, dass uns IRFF 900 € für das Flugticket gespendet hat. Ich möchte mich auch bei Ute Lemme bedanken, ohne ihre Unterstützung wäre das Ganze nicht möglich gewesen.

Als ich Robert Williamson den Plan für Schulschach in Sambia vorstellte, erklärte er sich sofort bereit, eine Pressekonferenz vor Ort zu finanzieren. Dazu kam noch, dass er meine Hotelrechnung komplett bezahlt hat. Ich war überrascht, wie viel Hilfe ich erhalten habe und dass sich plötzlich Türen öffneten, die bisher für unser Projekt verschlossen waren. Fernsehen und Zeitungen berichteten landesweit über das Schulschachprojekt. Auch Meistertrainer Jesper Hall, der Verantwortliche für Schulschach in Europa, sprach über Zoom zu der Presse.

Am 2. Juni kamen wir in Sambia an und am 3. Juni sollte die Pressekonferenz stattfinden. Wir mussten sie im letzten Moment auf den 5. Juni verschieben. Schulschach war das Hauptthema, der Präsident der Schachföderation in Sambia und ich erklärten die Bedeutung von Schach in den Schulen. An diesem Tag hatte ich auch zwei Interviews für das Fernsehen und die Zeitung gegeben. Sehr wichtig war dieses Mal auch, dass ich die Möglichkeit hatte, eine gute Beziehung zum neuen Präsidenten der Schachföderation in Sambia aufzubauen.

Barlaston-Park-Schule

In den folgenden Tagen besuchte ich meine erste Schule. 50 Kinder waren dicht gepackt in einem Raum und trotzdem lief der Unterricht sehr gut. Mini-Schach ist das System, das ich benutzt habe, ich hatte aber leider nur acht Schach-Sets zur Verfügung und trotzdem konnten die Kinder erfahren, durch Spielen Spaß zu haben und dabei zu lernen. Das ist ein wichtiger Punkt bei diesem Programm. Nach zwei Stunden war die Konzentration aufgebraucht und wir beendeten das Programm. Der Lehrer war dabei und konnte miterleben, wie man so einen Unterricht leitet.

Das war auch der Ort, wo ich mich entschied, in Zukunft anders vorzugehen: Anstatt Lehrer in Seminaren zu schulen, möchte ich die Kinder direkt zusammen mit den Lehrern in den Schulen unterrichten, und zwar eine ganze Woche lang, jeden Tag für 2 Stunden und wenn möglich morgens und nachmittags jeweils eine Klasse.

Lehrer-Seminar Lusaka

Wir hatten 21 Lehrer und Schach-Ausbilder in unserem Seminar. Diesmal hatten wir zwei zusätzliche Ausbilder. Wir versuchten, so wenig wie möglich die Theorie einzuführen, dafür aber die praktische Anwendung vorzustellen. Wie schon gesagt ist dies das vorläufig letzte Lehrer-Seminar.

Lusaka-West-Schule

Ich begann mit einer der ärmsten Schulen in Lusaka, kein Strom – aber Kinder und Lehrer, die unglaublich dankbar für den Unterricht waren. 40 Kinder zu unterrichten ist nicht einfach, besonders wenn man nur 10 Schach-Sets hat.

Lusaka-Mädchen-Schule

Diese Schule ist eine der besten in Lusaka, aber an diesem Tag gab es auch hier keinen Strom. Die Größe der Klasse war jedoch viel besser organisiert und Ich konnte mich mit den einzelnen Schülern beschäftigen, so war das Unterrichtsergebnis viel besser.

Kabulonga-Mädchen-Schule

Die meisten der Politiker in Sambia kommen von den Kabulonga Girls und Boys. Zukünftige Führer des Landes kommen von hier. Es war eine Freude für mich, diese Kinder zu unterrichten, da sie schon Schach-Vorkenntnisse hatten. Hier konnte ich die wahre Schönheit des Schachs vermitteln.

Fazit und zukünftige Pläne

Bei einem Interview fragte der Journalist: „Was ist Ihre Hoffnung für die Zukunft?“ Ich sagte: „Diejenigen zu finden, die besser Schach spielen können und bessere Lehrer sein werden als ich, um mir zu helfen, diesen Job zu erledigen.“

Ich habe mit den Schulen für nächstes Jahr abgesprochen, dort für eine ganze Woche zwei Stunden am Tag Unterricht zu geben, möglichst je eine Klasse vormittags und je eine nachmittags, um konkrete Ziele zu erreichen. Der Lehrer der Klasse sollte auch am Unterricht teilnehmen, um die Klasse dann weiterführen zu können. Digitales Material werde ich den Lehrkräften zur Verfügung stellen.

Helft mir bitte, die Zukunft für diese Kinder zu gestalten

Uwe Schneider

-> Wir ziehen den Hut vor unserem Schachfreund Uwe und seiner Frau. Es ist fantastisch zu sehen, wie Schach Welten verbindet und Menschen fördert. Wer das Projekt von Uwe unterstützen möchte, findet hier alle Informationen: Schulschach in Sambia

Interessierte können sich auch gerne bei den Schachfreunden Heimersheim melden. Wir stellen dann den Kontakt her. Beste Grüße, Schachfreunde Heimersheim

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