Die Situation der Schulen in Sambia ist äußerst angespannt. Klassen mit mehr als 100 Kindern sind keine Seltenheit, und die Stromversorgung ist eines der größten Probleme: Meistens gibt es 12 Stunden am Tag keinen Strom. In diesem herausfordernden Umfeld begann ich meine Arbeit, um Kindern die Freude am Lernen zurückzugeben – und das Schulschachprogramm kam genau zur richtigen Zeit.
Während meines Aufenthalts in einem nahegelegenen Hotel für 17 € pro Tag konnte ich Reisekosten einsparen und mich auf das Wesentliche konzentrieren: den Unterricht an der Kabulonga-Sekundarschule für Mädchen und der Kabulonga-Sekundarschule für Jungen. Diese Schulen sind von besonderer Bedeutung, da viele Politiker sie besuchten.
Am 10. Juni begann ich meinen einwöchigen Kurs an der Mädchenschule, gefolgt von einer weiteren Woche an der Jungenschule ab dem 17. Juni. Die Unterschiede zu meinen bisherigen Erfahrungen in deutschen Schulen waren sofort spürbar. Die sambischen Kinder begegneten mir mit Respekt und Neugier, was das Unterrichten zu einer wahren Freude machte. Ich erklärte ihnen, dass ich sie während des Unterrichts als meine eigenen Kinder betrachte, wodurch unsere Beziehung noch tiefer wurde.
Durch Schach konnte ich die Kinder in eine fantastische Denkwelt führen. Immer wieder entdeckten wir neue Varianten und Spielarten, die den Unterricht nie langweilig werden ließen. Ein besonderes Erlebnis war es, als mich ein Religionslehrer, der selbst ein begeisterter Schachspieler ist, bat, einen Vortrag zu halten. Der Raum war mit 52 Kindern zwischen 17 und 19 Jahren gefüllt, und die Begeisterung war spürbar. Nach zwei Stunden beendete ich meinen Vortrag und wurde mit lautem Applaus verabschiedet.
Am Ende der zwei Wochen konnte ich den Schulen eine Spende von jeweils fünf Schachspielen überreichen, insgesamt zehn Schachspiele, gespendet von „Sunrise Africa Relief“. Diese Schachspiele sind nicht nur ein Mittel zur Unterhaltung, sondern ein wertvolles Werkzeug, um die kognitiven Fähigkeiten der Kinder zu fördern und ihre Freude am Lernen zu steigern.
Die Zeit in Sambia war für mich eine unvergessliche Erfahrung. Die Herausforderungen waren groß, aber die Freude und der Enthusiasmus der Kinder haben mich jeden Tag aufs Neue motiviert. Ich hoffe, dass das Schulschachprogramm weiterhin wachsen und vielen weiteren Kindern in Sambia zugutekommen wird.
Bleibt gesund!
Euer Uwe