Heimersheim II mit wichtigem Sieg
Im Gastspiel bei Budenheim gab es für Werner Norheimer & Co. nur eine Devise: Volle Attacke und endlich wieder zwei Punkte für den Klassenerhalt einfahren! In den letzten Jahren war Budenheim immer ein gutes Pflaster und auch dieses Mal standen die Zeichen günstig. Heimersheim II reiste mit neun Mann an, die vollzähligen Gastgeber mussten hingegen auf ihre beiden ersten Bretter verzichten.
Thomas Stanislawski widmete den Sonntag seinen Kindern und brach kurz nach Spielbeginn auf. Ich erinnere mich nicht mehr genau, aber als er nicht allzu lange später noch einmal vorbeischaute (er hatte taktisch seinen Rucksack zurückgelassen), könnte der “Führungstreffer” bereits gefallen sein. Zwei Mal blickte ich auf das Brett von Rainer Stork:
1.Hm, Qualität weniger, entgegengesetzte Rochaden, noch allerlei Figuren im Spiel, läuft also alles nach Plan
2.Hm, Dame für Turm, zusätzlich Druck auf die gegnerische Stellung, läuft also alles nach Plan
Einer dritten Stippvisite kam das Ende der Partie zuvor. Nur kurze Zeit später remisierte Werner Norheimer, nachdem nur noch wenige Figuren und zahlreiche Bauern auf dem Brett verblieben waren, und widmete sich anschließend wieder der Mannschaftsführung.
Während Andreas Proft, Udo Michel und Yann Allegrini angriffen und ich wieder einmal recht optimistisch mit meiner Zeit umging, folgte mein Highlight des Tages an Brett drei. Jochen Thorn, auf der Hinfahrt bereits als Navi-Stimme in glänzender Verfassung, befand sich ebenfalls im Angriffsmodus und zog seine Attacke auch erfolgreich bis zur gegnerischen Aufgabe in hoffnungsloser Stellung durch: 2,5:0,5.
Obwohl ich eigentlich alle Konzentration für meine vorteilhafte Stellung und sehr nachteilhafte Zeit benötigt hätte, konnte sich neben mir Yann einen interessanten Schlagabtausch mit seinem Gegner nicht verkneifen. Nachdem Yann bereits geringfügig Material gewonnen hatte, erwies sich ein Damenopfer seines Gegenübers für Turm und zwei Figuren zwar als materiell korrekt berechnet, anschließend entwickelte Yann mit Dame und Läufer jedoch unwiderstehliche Aktivität, die in einen Mattangriff mündeten. Weniger erfolgreich endete Andreas Partie. Die zumindest optisch vielversprechende Angriffsstellung versandete nach und nach, Gegenspiel folgte, und schließlich reichte auch ein Freibauer im Endspiel mit Minusfigur nicht.
Alles halb so wild, denn immer noch mit einigem Sicherheitsabstand zur Zeitkontrolle machte Frank am sechsten Brett den Mannschaftssieg perfekt. Zuletzt hatte ich seinen schwarzen Turm auf der d-Linie hinter einem Budenheimer Bauern gesehen, die entscheidenden Szenen der Partie verpasste ich allerdings in Zeitnot.
Zum Glück spielt sich eine Zeitnot beim Stande von 4,5:1,5 etwas ruhiger und ein nicht mitspielender gegnerischer Springer auf h7 sorgte für zusätzliches Wohlbefinden. Wie es Caissa manchmal so will, war ich dann auch nicht derjenige, der in meiner Zeitnotphase patzte. Im 35.Zug, nachdem schon einige Ungenauigkeiten meinen Vorteil hatten schmilzen lassen, durfte ich einen unzureichend gedeckten Läufer vom Brett nehmen, worauf sich die restlichen Züge bis zur Zeitkontrolle und die anschließende Verwertung der Stellung schon fast von alleine spielten. Kurz vor Ende meiner Partie war dann auch Udo fertig. Er hatte einen Bauern für Angriffsbemühungen am Königsflügel ins Geschäft gesteckt, irgendwann waren es dann zwei Bauern und wann immer ich bei ihm vorbeischaute, fand ich eine gerade ausreichend gedeckte Königsstellung vor. Das letzte, was ich mitbekam, war die Flucht des gegnerischen Königs in die Brettmitte, die ganz offensichtlich auch gelang: 5,5:2,5 – auch Udo habe ich nicht besonders traurig in Erinnerung!
Rechnerisch ist der Verbleib in der 1.Verbandsliga zwar noch nicht gesichert, aber die Chancen stehen nun ausgezeichnet. In der nächsten Partie gegen den direkten Konkurrenten Wörrstadt können auch die letzten Zweifel beseitigt werden.