Heimersheim II unterliegt Bingen
Mit gleich neun tatkräftigen Männern trat Heimersheim II gegen den Tabellenzweiten an, um den favorisierten Gästen ein Bein zu stellen. Doch auch Bingen II bot eine junge, aber starke Mannschaft auf, so dass es von Anfang an die erwartet schwere Aufgabe wurde.
Das olympische Motto “höher, schneller, weiter” war auch dabei, jedenfalls legten Julian und sein ebenfalls jugendlicher Gegner los, als gäbe es für die schnellste gespielte Partie Extra-Punkte! Nach einigem auf und ab mit beiderseits vergebenen Chancen zog Julian nach etwas mehr als einer Stunde den Kürzeren.
An den anderen Brettern kristallisierte sich hingegen erst allmählich, wer auf Gewinn spielen und wer um ein Remis klammern würde. Um den Ausgleich bemühte sich Timo Büdenbender am Spitzenbrett, was dank eines geballten Angriffs auf die “unkonventionelle Rochade” mit Kf1 und Tg1 auch gelang. Hatten die Binger bei bestem Kaiserwetter insgesamt zumindest ein optisches Übergewicht, so gelang den Heimersheimern doch die zwischenzeitliche Führung: Geburtstagskind Werner Norheimer zeigte sich nicht nur beim gemeinsamen Mittagessen im Sonnenberger Hof spendabel, sondern bot auch mit dem “besten Zug der Partie” (O-Ton bei der Analyse) Remis. Wie das Zitat bereits andeutet, ergab die Analyse, dass in der Stellung mehr steckte als Remis! Mehr Glück hatte Udo Michel an Brett 4. Im Schwerfigurenendspiel mit jeder Menge Bauern agierte sein Gegenüber für einen Moment unachtsam, was direkt Turm und Partie kostete: 2,5:1,5.
Frank Leonhard und Rainer Stork waren zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich im Nachteil, dennoch durfte noch auf ein 4:4 gehofft werden. Etwa 20 Minuten nach der Führung streckte Rainer die Waffen zum Binger Ausgleich. Anschließend wurde bis zur nächsten Entscheidung über eine Stunde weitergekämpft.Leider brachte Jürgen Rukopfs Kampf am siebten Brett letztlich nichts Zählbares ein. In seinem ersten Spiel nach der Rückkehr ging im Mittelspiel eine Qualität verloren, ehe der Binger Mannschaftsführer Heinrich Sohn mit seiner Dame eindrang und sogar zu einer Unterverwandlung (Bauer zu Springer mit Schach) kam. Als nächstes fand das lange Ringen von Frank Leonhard ein Ende. Mit zunächst Minusqualität und später auch Minusbauern wehrte er sich bis zur letzten Patrone gegen die drohende Niederlage, konnte diese aber am Ende nicht mehr abwenden.
Ärgerlich verlief die Partie von Jochen Thorn. Schon früh wurden die Weichen für ein Endspiel mit Läufer gegen Springer gestellt. Die Aussichten dafür waren dank eines gedeckten Freibauern prächtig, doch beim Übergang vom Endspiel mit Damen ins Leichtfigurenendspiel misslang – ein wichtiger Bauer ging verloren und plötzlich ließ auch der Binger Springer den Heimersheimer Läufer alt aussehen. So ging auch die Begegnung an die Gäste: 2,5:5,5.
Fazit: An drei Bretten wäre mehr drin gewesen und die Begegnung hätte mit etwas mehr Konstanz und Glück auch 4,5:3,5 ausgehen können. Wir sparen uns die guten Resultate für die nächste Saison auf, wenn es sicher wieder Absteiger geben wird!