Heimersheim II bleibt in der laufenden Saison extrem ausgeglichenen Mannschaftskämpfen treu. Nach zwei hauchdünnen Siegen und einer ganz knappen Niederlage ging auch das Heimspiel gegen die Schachfreunde Mainz IV mit 3,5:4,5 verloren. Was nicht hätte sein müssen.
Bei Rainer Stork blickten die Gastgeber eigentlich optimistisch auf das Brett, an dem mit offenem Visier gekämpft wurde. Allerdings wird bei anfälliger Grundlinie meist jeder Fehler tödlich bestraft, was in diesem Fall Rainer zugeben musste. Jochen Thorn hatte es am zweiten Brett mit dem Mainzer Dauersieger der Saison zu tun. Auch hier aggressives, spannendes Schach, bei dem Jochen der Untergang durch rechtzeitige Rückgabe des Qualitätsopfers wohl ersparen geblieben wäre – 0:2.
Aber es kam noch dicker! Bei Werner Norheimer ging die Partie recht früh in ein Endspiel hinüber, das höchstens für seinen Gegner noch Gewinnchancen bot. Nach weiterer aktiver Verteidigung endete das Spiel Remis. Eine sehr gute Partie legte Uwe Schneider hin, bis er fehlgriff und einen Turm einstellte und sofort aufgab. Dabei übersah er im Eifer des Gefechts leider, dass sein weit vorgerückter Freibauer den Minusturm mindestens kompensierte.
Trotz des Zwischenstands von plötzlich 0,5:3,5 war, ein wenig Glück vorausgesetzt, zumindest ein Mannschaftspunkt noch nicht ganz außer Reichweite. Julian Schnäbele schien materiell und positionell bereits seit einiger Zeit auf der Siegerstraße. Es dauerte etwas länger, als den Heimersheimern lieb war, aber Julian fuhr den ganzen Zähler schließlich ein. Den Anschluss zum 2,5:3,5 stellte etliche Zeit später Thomas Klein an Brett vier her.
Am Spitzenbrett war Timo Büdenbender zwar durch eine lange Zeitnotphase gekommen, hatte jedoch ein objektiv verlorenes Endspiel auf dem Brett. Nach weiterem zähen Kampf kam das nötige Quäntchen Glück zu Hilfe, denn Weiß wickelte in eine Remis-Variante ab, die dann auch praktisch bis zur dreifachen Zugwiederholung ausgetragen wurde.
Udo Michel hatte nun die Last und Chance, in einem Doppelläuferendspiel mit Mehrbauer das 4:4 noch zu erreichen. Tatsächlich kämpfte sich Udo Stück für Stück voran, schuf weitere Angriffspunkte für seine wirkungsvollen Läufer hatte den Sieg auf dem Brett. Allerdings nicht mehr auf der Uhr. So konnte sein Gegenüber am Ende durch Figurenopfer die letzten Bauern beseitigen und Remis erzwingen – 3,5:4,5.
Schade, aber Tatsache ist auch: Viel mehr Spannung kann man an einem Schach-Sonntag nicht bekommen! Und das nächste Spiel in dieser ausgeglichenen Liga kann auch wieder besser ausgehen.