Zweite Mannschaft lässt sich versohlen
Bei Heimersheim II ist der Mannschaftsgeist seit Jahren prima: Einer spielt für alle und alle für einen. Derzeit spielen leider alle gemeinschaftlich grauenhaft. Gegen Landskrone III sah etwa das geschulte Auge Ralph B. bereits nach 45 Minuten, dass die Mannschaftspunkte an den Rhein wandern würden.
Frank Leonhard hatte bereits nach acht Zügen einen Bauern eingebüßt und befand sich nach einer Stunde in einem Endspiel außerhalb der Remisbreite. Rainer Stork stand in der Eröffnung dermaßen gedrückt, dass die Entwicklung des Damenflügels ein Wunder gewesen wäre. Das Wunder blieb aus. Bei Philipp Meitzler zeichnete sich ab, dass die Überlegenheit sich nicht auf das Papier beschränken würde.
Bei Werner Norheimer entwickelte sich eine interessante taktische Partie mit ungleichen Rochaden und einem angreifenden Landskroner. Zum Glück kam parallel mit dem gegnerischen Figurengewinn ein Remisangebot: 0,5:3,5 nach zweieinhalb Stunden! Hans-Farid Resa bekam den nominell stärksten Gegner an Brett sieben und kämpfte in passiver Stellung bis zum Übersehen einer Abwicklung. Andreas Proft hatte ebenfalls ein schwieriges Los aus der Oppenheimer Jugendtrommel gezogen. Lange Zeit war die Partie taktisch interessant, dann plötzlich zugunsten der Gäste vorbei.
Jury Beljaev verzichtete auf eine Rochade und versuchte sich im Angriff. Auch er kam jedoch nicht durch, kam am Ende aber immerhin auf Remis. Timo Büdenbender hatte es ebenfalls mit der Jugendtrommel zu tun. Nach zähem Kampf in passiver Stellung überspannte sein Gegner die Stellung und ließ einen gedeckten Freibauer zu, der obendrein auch noch ein Mehrbauer war. Als mitten in Zeitnot auch noch die Damen getauscht wurden, sah der Käse gegessen aus. Doch eine Stunde später ereignete sich folgender „Dialog“:
-Weiß nach Zug 58, neutral: „Ich biete mal Remis.“
-Schwarz nach Zug 58, relativ fröhlich: „Geht jetzt nicht mehr, Ihr habt schon so viel gewonnen heute.“
-Weiß nach Zug 60, sehr fröhlich: „Jetzt will ich gar kein Remis mehr.“
-Schwarz, relativ zerknirscht: „Ich hab doch gar kein Remis geboten.“
Dazwischen lag der völlig überflüssige Einsteller zum 1:7. Am Ende dasselbe Ergebnis wie gegen Landskrone II vor einem Jahr. Und auch in diesem Jahr wird uns die Landskroner Mannschaft wohl wieder nach oben hin verlassen. Hoffentlich taucht nicht nächstes Jahr plötzlich Landskrone IV auf… Gegen Ingelheim in drei Wochen muss die Leistung wieder besser werden, sonst winken ungemütliche Tabellenregionen, die wir von letztem Jahr eigentlich noch genügend kennen. Die gute Nachricht: Eigentlich kann sie ja auch nur besser werden – und gemeinschaftlich gewinnen macht schließlich auch mehr Spaß!