Ein Bericht von Jochen Schwarz
Wer beim Lesen der Überschrift ein “Deja Vue” verspürt liegt vollig richtig. Das hatten wir schon einmal, nach dem 4:4 gegen die Schachfreunde aus Mainz (siehe https://www.schachfreunde-heimersheim.de/nachrichten/kein-friedfertiges-44-beim-schachfreunde-duell/) endete auch das Schachfreunde Duell in Heidesheim mit einem 4:4. Der Gastgeber war an den Brettern 1-5 in Bestbesetzung nominell klar besser aufgestellt, spielte hier aber gar nicht überragend (sorry Heidesheim, diese kleine Riposte musste sein 😉 ). Es war ein sehr spannendes Match, vom Kampfgeist der beiden Schachfreunde Teams können sich manche Weltmeister Aspiranten gerne eine Scheibe abschneiden. Doch nun zu den Ereignissen im Detail:
Meine Gegnerin an Brett 4 war wohl noch zu sehr mit der Mannschaftsführung beschäftigt, als sie mit weiss im 8. Zug nach einem schlimmer Fehler wahlweise eine Figur oder einen Turm geben musste. Sie enstschied sich für den Turm, in der Hoffnung den eingeklemmten Läufer auf H1 erobern zu können. Doch daraus wurde nichts – ich liess hier nichts mehr anbrennen. Inzwischen hatte Frank in einer Partie, die trotz frühem Damentausch sehr dynamisch war – dann aber verflachte, ein Remis erreicht. Otto schaffte es, allerdings mit mutwilliger Unterstütztung seines Gegners, aus einer Remis Stellung in ein gewonnenes Bauernendspiel zu gelangen und gewann. Otto ist nun mit 4 aus 4 der Top Scorer in der ersten Rheinhessenliga!
Es folgten Julians Niederlage im Jugendduell an Brett 6 und ein unspektakuläres Remis von Ralph an Brett 8. Wir führten also 3:2 und die Spannung stieg.
Julian spielte allerdings unter erschwerten Bedingungen – sein Stuhl war definitiv zu klein
(kleiner Scherz!)
Helge an Brett 1 erlebte in seiner Partie Höhen und Tiefen, am Ende kam er mit einem Remis gegen den aktuellen Rheinhessenmeister heraus. Matthias an Brett 6 spielte nach mäßiger Eröffnung im Mittrelspiel sehr druckvoll und positionell hervorragend. Kurz vor Schluß entstand die folgende Stellung, Matthias ist mit Weiss am Zug:
Matthias dachte lange über Ke3 nach, entschied sich dann aber für den Rückzug auf Grundreihe, was dann zum Remis führte. Während der Partie dachten wir (und Matthias nach der Partie ebenfalls), Ke3 würde gewinnen. Die “Maschinen” kommen aber nach 50. Ke3 Te2+ 51.Kf4 g5+ zum Ergebnis:Remis.
Richtig dramatisch wurde es für Stefan an Brett sieben. Die Partie glich einer Berg- und Talfahrt. Lange Zeit war jedes Ergebnis möglich, mehrfach wechselte die Einschätzung was denn am wahrscheinlichsten ist. Am Ende stand Stefan sogar auf Gewinn, doch die Schachuhr kannte keine Gnade, er konnte die Niederlage nach Zeit nicht verhindern.
Man kann natürlich mit dem Ergebnis hadern, es wäre mehr drin gewesen, aber auch die Heidesheimer haben Punkte verschenkt. Alles in allem ist es ein für beide Seiten verdientes Unentschieden, welches in dieser Saison noch alle Möglichkeiten offenlässt.